Ich fühle mich betrogen. Inselspital kassiert neben der Krankenkasse durch CHF 75.- per App für nichtssagenden Copy-Paste Text

Anonyme Inselspital 16.01.2023 Signaler Plainte signalée

Die Dermatologie (Fachgebiet Hauterkrankungen) des Inselspitals bietet über die EVITA App gegen Vorauszahlung von CHF 75.- die Befundung von Hautkrankheiten an. Meine Krankenkasse lehnte die Kostenübernahme ab. Da ich jedoch als Risikopatientin einige Veränderungen festgestellt habe und die Probleme gerne zeitnah analysiert gesehen hätte, dachte ich mir, die Telemedizinische Beratung sei mir die CHF 75.- wert, zahlte ein und fertigte - wie gefordert - sehr gute Bilder der in Frage kommenden Hautveränderungen an.


 Am 08.12.2022 habe ich über Twint in der EVITA App die CHF 75.- bezahlt, Fotos, meine Daten und eine konkrete Fragestellung zu Hautveränderungen hochgeladen – und eine skandalöse Copy-Paste Antwort dafür bekommen. Gefordert war eine fundierte Befundung, welche aufgrund der sehr guten Fotos und der konkret formulierten Fragestellung problemlos möglich gewesen wäre.


 Hier der Originaltext der Assistenzärztin Z., für welchen ich CHF 75.- bezahlen musste:


«Sehr geehrte Frau X, falls die Muttermale sich in letzter Zeit verändert haben, macht es Sinn, die komplette Haut demnächst einem Dermatologen Ihrer Wahl zu zeigen. Er/Sie kann dann auch mit der Lupe (Dermatoskop) schauen, ob die Hautveränderungen unregelmässig erscheinen und bei Bedarf eine Entfernung der verdächtigen Läsionen vornehmen. Falls Sie einen Termin bei uns auf der Poliklinik wünschen muss uns Ihr Hausarzt ein entsprechendes Zuweisungsschreiben dafür zukommen lassen. Ich hoffe Ihnen mit den Angaben gedient zu haben. Herzliche Grüsse»


 Diese nicht-medizinische 0815 Copy-Paste Auskunft aus dem Internet akzeptiere ich nicht und habe gleichentags meine CHF 75.- oder eine fundierte Befundung gefordert. Ganz offensichtlich wurden meine Fragestellung und die Bilder nicht beachtet. Es wurden höchstens 20 Sekunden für des Kopieren und Einfügen eines Standardtextes aufgewendet. Für CHF 75.- welche ich selbst bezahle. Denn, meine Krankenkasse bezahlt für diese, von der Insel angebotenen «Dienstleistung» berechtigterweise nichts. Wie es mit den anderen Krankenkassen ist weiss ich nicht, aber meine Krankenkasse scheint Bescheid zu wissen – nur schade, dass sie mich als Patientin nicht über die Falle informieren mochte.


Nachdem meine Forderung nach Befundung oder Rückzahlung von Ihnen ignoriert wurde, habe ich mich am 16.12.2022 an die Ombudsstelle der Insel gewandt und tatsächlich auch von Frau A eine Antwort erhalten. Sie zeigte Verständnis für meine Verärgerung und Enttäuschung und versprach mir, sich der Sache anzunehmen. Sie erkundigte sich über meinen Zahlweg (Twint), ich ging davon aus mein Geld zurück zu erhalten.


 Heute, einen Monat später, habe ich immer noch keine Rückerstattung erhalten. Auch ist keine Befundung meiner gut dokumentieren Fragestellung erfolgt.


 Die digitale Medizin bietet uns viele gute Möglichkeiten – aber nur, wenn sie nicht von Institutionen und Medizinern ad absurdum geführt wird. Die Insel bereichert sich in meinen Augen an hilfesuchenden PatientInnen, welche bereit und verzweifelt genug sind als Selbstzahler Geld zu überweisen. Eine medizinische Gegenleistung dafür gibt es nicht. Mit meiner Rückforderung werde ich ignoriert.


 Noch schlimmer: Unaufgefordert erhielt ich zwischen Weihnachten und Neujahr einen kurzfristigen Termin, welchen ich nicht wahrnehmen konnte, da ich im Urlaub war. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass meine Nachbarin den Termin in meinem Briefkasten fand. Hätte sie ihn nicht gefunden, hätte ich CHF 100.- für eine versäumte Kons, welche ich nicht angefragt hatte, zahlen müssen. Wiederum aus dem eigenen Sack. Hätte ich die Kons wahrnehmen können, hätte die Insel diese meiner Krankenkasse in Rechnung gestellt. Die CHF 75.- welche ich für die Telemedizinische Befundung bereits bezahl habe, hat sich die Insel einfach in den Sack gesteckt.


 Ich fühle mich betrogen und alleine gelassen. Schade, dass das Inselspital es nötig hat, neben der Krankenkasse durch den PatientInnen Geld ohne medizinische Gegenleistung abzuknöpfen und dass dieses Verhalten scheinbar von der ganzen Institution gedeckt wird. Ich werde jedoch nicht kapitulieren. Ich arbeite hart für meinen Lohn und mit meinen Steuern finanziere ich unter anderem das Studium derjenigen Assistenzärztin, welche sich nicht zu schade ist, Medizin zu studieren, um dann auf eine konkrete medizinische Frage mit einem nicht medizinischen Copy-Paste Standardsatz zu antworten. Für gutes Geld, neben der Krankenkasse durch. Berufsehre Fehlanzeige. Ich fordere immer noch den von mir überwiesenen Betrag zurück, für welchen die vereinbarte medizinische Beratung nicht erbracht wurde.

  • Remboursement CHF 75.-
  • Excuses
  • Explications

Sans réponse

L'entreprise n'a pas répondu à la plainte.